Wie weiter mit der Gesundheitsversorgung im Kreis Hildburghausen?

Kathrin Reinhardt

„Am Freitagnachmittag soll im Kreistag entschieden werden, wie die Zukunft von REGIOMED aussehen soll. Wie häufig in der Vergangenheit auch jetzt wieder kurzfristig und mit – höflich ausgedrückt – verbesserungswürdigen Informationslage“, so Kathrin Reinhardt, Kreisvorsitzende der DIE LINKE. In einer Diskussion am Donnerstag, 26.10.2023, ab 17Uhr im Rahmen der Allerweltsgespräche in der Geschäftsstelle in der Rathausgasse 8 in Hildburghausen, soll deshalb ein Blick nach vorn geworfen werden. Was bedeutet die Entscheidungen der verschiedenen beteiligten Kreistage in Thüringen und Bayern? Wie sieht die Verbundstruktur aus und was steht neben dem Hennebergklinikum selbst noch auf dem Spiel? Und wie müssen Entscheidungsstrukturen aussehen, damit Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden?

„Was uns in Gesprächen in den vergangenen Wochen immer wieder begegnet ist, ist eine wahnsinnige Unsicherheit“, so Reinhardt. Dieser wolle man mit dem Allerweltsgespräch am Donnerstag begegnen. Und während sich für die Einwohnerinnen und Einwohner im Kreis Hildburghausen die Fragen vor allem um die eigene medizinische Versorgung drehten, sei die Liste an Themen für die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger ungleich länger. „Unsere Fraktion hat den Austausch mit den Fraktionen aus anderen Kreisen, dem zuständigen Ministerium bis hin zum Landesverwaltungsamt gesucht, um eine Entscheidung treffen zu können, die die Gesundheitsversorgung in der Region, aber auch die berufliche Zukunft der über 5600 Beschäftigten absichert. Das war auch deshalb eine große Herausforderung, weil die geplante Krankenhausreform als große Unbekannte im Raum steht“, so die Vorsitzende der DIE LINKE. im Kreis weiter.

Man orientiere sich dabei natürlich an den eigenen Überzeugungen. „Öffentliche Daseinsvorsorge in öffentliche Hand“ sei nicht nur ein netter Spruch auf Wahlplakaten, sondern auch Anspruch an die Politik vor Ort, wie auch das Vorhaben zur Einrichtung eines Kreiswerkes deutlich mache, um damit etwa Energieversorgung oder ÖPNV nicht gewinnorientierten Unternehmen zu überlassen. „Konsequenterweise bedeutet das, dass wir die Zukunft der REGIOMED weiterhin als kommunales Unternehmen sehen und Insolvenz oder gar Verkauf keine Wege sind, der beschritten werden dürfen“, fasst Reinhardt das Ziel der Fraktion zusammen. Gleichzeitig habe man aber eine unglaublich dynamische Situation, weil es auf die Entscheidung in allen Kreisen ankomme. Am Donnerstagabend wisse man bereits, wie sich Sonneberg, Coburg und Lichtenfeld positioniert haben und könne dann auch erklären, was das für die Sitzung des Hildburghäuser Kreistages bedeute.

„Priorität hat für uns die Menschen vor Ort mitzunehmen und Entscheidungen transparent zu machen. Dazu gehört es nicht nur Fragen zu beantworten, sondern auch selbst zu fragen, wie die weitere Entwicklung der medizinischen Versorgung gestaltet werden soll. Das wollen wir gleich als Ausgangspunkt für den Austausch mit unserer Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner nehmen, die uns am 17.11.2023 besuchen wird“, so Kathrin Reinhardt abschließend.