Kreistagsfraktion Links-Aktiv fürchtet Todesstoß für die Hennebergklinik

Tilo Kummer

Kreistagsfraktion Links-Aktiv fürchtet Todesstoß für die Hennebergklinik

Nach der Videokonferenz zum Beschluss der REGIOMED-Gesellschafterversammlung, die einzelnen Kliniken wieder in die Verantwortung der Kreise zu übergeben, um eine drohende Insolvenz der Gesamtgesellschaft abzuwenden, befürchtet die Hildburghäuser Kreistagsfraktion Links-Aktiv, dass eine solche Entscheidung den Todesstoß für die Hennebergklinik bedeutet.


„Die REGIOMED-Kliniken wurden aus den einzelnen kommunalen Kliniken gebildet, weil sich deren Träger sicher waren, dass ihre Einrichtungen nicht mehr allein im Wettbewerb mit großen privaten Klinikkonzernen überleben können. Daran hat sich bis heute leider nichts geändert, weshalb wir den Beschluss der Gesellschafterversammlung, den Klinikverbund faktisch aufzulösen, bei der uns vorliegenden, sehr spärlichen Faktenlage, nicht nachvollziehen können!“, erklärt Kreisrat Tilo Kummer, der die Fraktion in der Videokonferenz vertrat. Die Holding, die noch gemeinschaftlich beibehalten werden solle und in die unter anderem die völlig überdimensionierte und defizitäre Großküche in Lichtenfels eingehen soll, sieht Kummer als eine Art „Bad Bank“ der REGIOMED, für deren Defizite die Kreise weiter werden bluten müssen. Dazu kommt, dass jeder Kreis in Zukunft die Defizite seiner Kliniken tragen muss. „Ob das wirklich für den Kreishaushalt von Hildburghausen langfristig  weniger Kosten mit sich bringt, bezweifle ich“, so Kummer.


Sorgen macht der Kreisfraktion auch, dass viele essentielle Bereiche der Kliniken in der Vergangenheit wegen erhoffter Synergieeffekte zusammengeführt wurden: „Labor, Sterilisation und Medikamentenbeschaffung würden künftig konkurrierende Kliniken für die Hennebergklinik mit erledigen, wodurch schwierige Abhängigkeiten entstehen können“, befürchtet der LINKE-Politiker.
Die Kreisfraktion fordert von der Geschäftsführung der REGIOMED-Kliniken umgehend alle für die noch im Oktober anstehende Kreistagsentscheidung notwendigen Unterlagen. „Wir brauchen nicht nur die aktuellen Zahlen und Prognosen für die einzelnen Kliniken, sondern auch für die Unternehmensteile der geplanten Holding. Außerdem müssen die fortbestehenden vertraglichen Verpflichtungen, etwa zur Nutzung der Großküche, Labor und Desinfektion, auf den Tisch“, fasst Kummer die Forderungen der Kreistagsfraktion zusammen.


„Wir erwarten, dass die künftige Informationsbereitstellung der Geschäftsführung und der Gesellschafter das in der Vergangenheit zerstörte Vertrauen - noch im letzten Bericht zur Situation der REGIOMED im Hildburghäuser Kreistag war man angeblich auf einem sehr guten Weg - wieder aufbauen!