Kreisjugendring will demokratische Werte vermitteln

Mathias Günther

Der Kreisjugendring Hildburghausen e.V.  sieht sich nicht nur als Ort der Jugendfreizeitgestaltung, sondern will auch Vermittler demokratischer Werte sein.

Auf welchem Wege, das schilderte KJR- Vorsitzende Marina Richter kürzlich im Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Linda Stark und Kreisrat Kevin Zöller. Die 23- jährige ist Mitglied der LINKE- Fraktion in Erfurt und dort für Kinder-, Jugend- und Ausbildungspolitik zuständig.

Stark erfuhr dabei durchaus interessante Fakten zur Jugendarbeit des Kreisjugendrings.

Der Kreisjugendring ist ein Dachverband unterschiedlicher Vereine aus dem Landkreis Hildburghausen und zählt derzeit 24 Mitgliedsvereine. Gemeinsam werden Feste und Feiern gestaltet. Ein Höhepunkt in jedem Jahr ist der Kindertag am 20.September. Die Unterstützung der Vereine steht im Mittelpunkt der Arbeit des KJR. Derzeit arbeitet man an der Entstehung eines „Ringtreffs“, welcher in der Vergangenheit unter dem Motto „Stammtisch“ durchgeführt wurde. Die Ausbildung zur Juleica (Jugendleitercard) wird seit diesem Jahr wieder jährlich stattfinden, nach einer durch Corona bedingten längeren Pause.

Das im KJR angeschlossene Freizeitzentrum in der Hildburghäuser Waldstraße  arbeitet relativ eigenständig. Hier ist eine Vollzeitkraft beschäftigt. Es werden täglich bis zu 30 Kinder bzw. Jugendliche betreut, an Sommertagen können es  auch bis zu sechzig Personen sein. Die dort angebotenen Projekte (Kochkurse, Medienprojekte) können nur mit Hilfe von Honorarkräften, welche über die Projekte finanziert sind, personell abgesichert werden. Das Fachkräftegebot stellt für den KJR als Träger ein Problem dar, da die Finanzierung weiterer Fachkräfte aus eigenen Mitteln nicht möglich ist.

Dennoch bietet der Kreisjugendring auch weiterhin viele verschiedene Projekte an, zum Beispiel die Gestaltung des integrativen und internationalen Bauerngartens, Umweltprojekte und viele Kleinprojekte. Vor allem leiste man aber auch Hilfe bei der Hausaufgabenbetreuung, bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und gebe Unterstützung bei der Antragsstellung und dem Führen von einfachen Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen über vielfältige Alltagsthemen und deren Probleme.

Richter verwies ausdrücklich darauf, dass die Angebote des KJR auch immer ein Versuch sind, den betreuten Kindern und Jugendlichen demokratische Werte mit zu vermitteln. Dies sei wichtig, da es für viele junge Leute nur begrenzte Möglichkeiten gäbe, die demokratische Grundordnung praktisch zu erleben. In der Schulsozialarbeit und in der Jugendbetreuung sollte aus Sicht des KJR die Förderung demokratischer Einstellungen deshalb auch eine noch größere Rolle spielen. Notwendig sei in jedem Ort des Landkreises einen Jugend- oder Schulsozialarbeiter zu haben, um Kinder und Jugendliche rechtzeitig zu begleiten.

Einig waren sich Marina Richter und Linda Stark, dass der Kreisjugendring als Dachverband unbedingt zu erhalten ist und die Politik auf Kreis- und Landesebene  um die finanziellen Voraussetzungen ringen muss, damit die dafür notwendigen strukturellen Grundlagen erhalten bleiben. Stark versicherte, sich in Erfurt in ihrer Arbeit dafür einzusetzen. Für Dezember vereinbarten beide Seiten weitere Gespräche über gemeinsame Projekte.

Fotos: Kreisjugendring Hildburghausen