Hildburghäuser Linke will mit Philipp Weltzien um den Wiedereinzug in den Bundestag kämpfen
Schon bevor Kanzler Olaf Scholz offiziell die Vertrauensfrage im Bundestag gestellt hatte, traf sich die Hildburghäuser Linke zur Mitgliederversammlung, um die vorgezogenen Bundestagswahlen vorzubereiten.
Kreisvorsitzender Mathias Möller begrüßte eingangs zwei weitere Neumitglieder, insgesamt haben 2024 acht teils sehr junge Menschen den Weg in den Kreisverband der Partei gefunden.
Diese Verstärkung dürfte der Linken sehr willkommen sein, hängt die Aktionsfähigkeit der stark mitgliederorientierten Partei auch in der für die Linke existentiell wichtigen Bundestagswahlkampagne doch weitgehend von ihrer flächendeckenden Mitgliederstärke ab.
Im Bundestagswahlkampf will die Linke insbesondere mit sozialen Themen punkten. Klares Ziel ist das Überspringen der Fünfprozenthürde, um den Wiedereinzug der Partei zu sichern.
Die Südthüringer Kreisverbände müssen ihren Anteil zum Erreichen dieser Zielstellung beitragen. Das machte Philipp Weltzien während der Zusammenkunft deutlich. Der 37- jährige Suhler wird sich um das Bundestagsmandat im Wahlkreis 195 bewerben, wenn ihn die Südthüringer Genossen am 20. Dezember zum Kandidaten wählen.
Mit dem Rückzug des bisherigen Wahlkreisabgeordneten Frank Ullrich sei ein gewisses Vakuum beim Kampf um das Direktmandat im Südthüringer Wahlkreis eingetreten. Es gäbe keinen Grund für die Linke, nicht selbstbewusst in diesen Wettbewerb zu gehen.
In den Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit der politischen Konkurrenz will Weltzien Themen des ländlichen Raums stellen. So seien Konzepte gegen Landflucht nötig und die infrastrukturellen Bedingungen müssten für die Einwohner erhalten bleiben. Insbesondere seien die Gesundheitsversorgung und die Mobilität der Bürger auch in Zukunft sicherzustellen. Außerdem will Weltzien die friedenspolitischen Positionen seiner Partei popularisieren. Er sieht in dem Linke- Spitzenkandidaten Jan van Aken eine glaubwürdige Verkörperung der abrüstungspolitischen Klarheit seiner Partei. „Die Linke macht es sich nicht leicht bei Diskussionen, aber wenn wir einmal gesagt haben, das wir abrüsten wollen, dann knicken wir auch nicht vor der Verlockung von Regierungssesseln ein und finden in Koalitionsverträgen plötzlich doch gut, dass die Bundeswehr an Schulen „Werben fürs Sterben“ betreiben darf, wie einige ehemalige Mitstreiter von uns“, so Weltzien unter Beifall.
Anschließend wählte die Versammlung ihre Vertreter für die Besondere Vertreterversammlung der Thüringer Linken, welche am 21. Dezember in Sömmerda die Landesliste für die Bundestagswahlen aufstellen wird.
Kreisvorsitzender Mathias Möller dankte vor der anschließenden Neuwahl der Finanzrevisionskommission Dr. Peter Nowak für dessen langjährige Tätigkeit als Vorsitzender dieses Gremiums.