Gedenken am Historischen Rathaus
Aus Anlass des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.01, veranstaltete der Kreisverband der DIE LINKE ein Erinnern an der Gedenktafel am historischen Rathaus in Hildburghausen.
Der Kreisvorsitzende Steffen Harzer erinnerte an die 6 Millionen getöteter Menschen, die in Folge des „Rassenwahns der Nazis“ getötet wurden. „Wer nicht ins Bild der Ideologie der Herrenrasse passte wie Juden, Sinti und Roma, Kommunisten und Sozialdemokraten wurde verfolgt und ins KZ gesperrt, wo die meisten den Tod fanden“, erinnerte Harzer. „An dieser Stelle, wo wir uns gerade befinden, wurden unsere jüdischen Mitbürger festgehalten und warteten auf ihre Deportation. Sie waren in Hildburghausen verwurzelt, sie waren Nachbarn, Freunde und Sportkameraden“, fuhr er fort. Niemand griff aber damals ein. Alle sahen zu, wie diese Menschen aufgrund Ihres Glaubens verfolgt, deportiert und später ermordet wurden.
Eigentlich müsste man aus der Geschichte lernen. Wir stehen hier und gedenken der Befreiung des KZ-Auschwitz vor 78 Jahren und glaubten, dass niemand mehr verfolgt und auf der Flucht sein müsste. Leider ist das nicht der Fall. Mitten in Europa, in der Ukraine, sind wieder Menschen auf der Flucht, müssen ihre Heimat verlassen und werden verfolgt. Auch ihrer müssen wir gedenken, so der Kreisvorsitzende.
Der Bürgermeister der Kreisstadt Hildburghausen erinnerte an das Leid der Häftlinge von Auschwitz, was dort geschehen ist, welches Unermessliche Leid die Insassen erlebt haben. Wir dürfen nie vergessen, wie wenige Tage vor der Befreiung die SS-Wachmannschaften die transportfähigen Häftlinge aus Auschwitz auf Todesmärsche schickten, jene, die zu schwach waren, wurden erschossen. Er erinnerte auch an das Schicksal der Stadt, dass durch Widerstand des damaligen Bürgermeisters der gegen die Befehle der „Waffen SS“ die weiße Flagge hisste und die Stadt dadurch vor der Zerstörung durch die anrückenden Amerikaner bewahrte. Dabei selbst beinahe zum Opfer wurde, da er standrechtlich erschossen werden sollte, was beherzte Bürger und die einrückende US-Armee dann verhinderten. „Jeder kann seinen Teil beitragen, dass Menschenrechte eingehalten werden und das Wort Menschlichkeit nicht zu kurz kommt“, so der Bürgermeister. „Auch wir in Thüringen haben eine Verantwortung für diese dunkelste Zeit in der deutschen Geschichte. „In Erfurt wurden die Öfen für die Krematorien gebaut und von meiner Heimatstadt Dessau lieferte man das Gas“, mahnte Kummer an.
Parteiübergreifen müssen wir demokratischen Kräfte dafür sorgen, dass das nie wieder passiert. Wir müssen endlich aus der Geschichte lernen. Daher wünschte er sich, so Kummer, ein Mehr an Beteiligung an den Gedenkveranstaltungen, ein Mehr an Erinnerungskultur der Menschen unserer Stadt. Damit nie wieder Menschen wegen Ihrer Religion, Ihrer Herkunft, Ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden. Letztendlich damit von Deutschland nie wieder ein Krieg ausgeht, so Kummer abschließend.